Wasserstoff-Kernnetz

GCA begrüßt den Antragsentwurf zum deutschen Wasserstoff-Kernnetz und betont die Notwendigkeit von Ausspeiseleistung an den Grenzübergabepunkten.

Gas Connect Austria bekräftigt ihre Zustimmung zum Antragsentwurf der deutschen Fernleitungsnetzbetreiber für das Wasserstoff-Kernnetz 2032. Der Entwurf, veröffentlicht am 15. November 2023, vertieft die zukünftigen Netzbedarfe und -pläne, insbesondere im Hinblick auf die grenzquerende Transportmöglichkeit für Wasserstoff zwischen Österreich und Deutschland.

GCA unterstützt die im Kernnetz angeführte Einspeiseleistung von 6,25 GWh/h am deutsch-österreichischen Grenzübergabepunkt Überackern. Diese spiegelt die Wasserstoffinfrastrukturprojekte „HyPipe Bavaria“ auf deutscher Seite und „H2 Backbone WAG + Penta-West“ auf österreichischer Seite wider. Beide Projekte wurden, in die am 28. November 2023 von der Europäischen Kommission veröffentlichten Unionsliste der "Projects of Common Interest" (PCI), aufgenommen. Damit werden die Projekte eindeutig auf europäischer und nationaler Ebene bestärkt.

Die österreichische Gasinfrastruktur, als Teil der Initiativen „SoutH2 Corridor“ und „H2EU+Store“, steht für die Anbindung von Wasserstoffquellen aus Nordafrika und Südosteuropa zur Verfügung. Durch den Zugang zu mehreren zukünftigen Wasserstoffquellen wird von Beginn an, eine diversifizierte Wasserstoffversorgung ermöglicht und damit ein wichtiger Beitrag zur zukünftigen Versorgungssicherheit geleistet.

H2 Ausspeiseleistung zur Versorgung von Binnenländern

Im Antragsentwurf für das Wasserstoff-Kernnetz ist die gesamte Einspeiseleistung an Grenzübergabepunkten nach Deutschland mit 58 GWh/h angeführt, während die Ausspeiseleistung zu den Nachbarländern nur etwa 10,6 GWh/h beträgt. Ähnlich wie in Deutschland, wird ein erheblicher Teil des in Österreich benötigten Wasserstoffs durch Importe abgedeckt werden müssen. Das deutsche Wasserstoff-Kernnetz in Verbindung mit der österreichischen Wasserstoffinfrastruktur kann aber eine bedeutende Rolle spielen um Wasserstoffquellen aus Nord- und Nordwesteuropa mit Abnehmern in Zentraleuropa zu verbinden. Das Aussparen der Ausspeiseleistung des Wasserstoff-Kernnetzes an den Grenzübergabepunkten wird einer zukünftigen Transitfunktion Deutschlands nicht gerecht, insbesondere in Bezug auf die Wasserstoffversorgung von Binnenländern wie Österreich. Die dafür notwendige technische Transportmöglichkeit Wasserstoff am Grenzübergabepunkt Überackern von Deutschland nach Österreich zu transportieren ist jedenfalls im Projektumfang von „H2 Backbone WAG + Penta-West“ bereits vorgesehen.

GCA regt daher an, das Wasserstoff-Kernnetz an den Wasserstoffimportbedarf der angrenzenden Länder in Form von zusätzlicher Ausspeiseleistung an den Grenzübergabepunkten anzupassen und klarer darzustellen.