Power-to-Gas / Wind2Hydrogen
Wohin mit zu viel Strom aus erneuerbaren Energiequellen? In Wasserstoff oder Methan umwandeln, im Erdgasnetz speichern und bei Bedarf wieder in Strom transformieren. Klingt nach Science Fiction? Power-To-Gas-Technologien machen es möglich.
Viele sprechen von einer Revolution am Energiesektor, wenn es um „Power to Gas“ geht. Dabei werden Stromüberschüsse aus alternativen Energiequellen mittels Elektrolyse in Wasserstoff umgewandelt. Dieser wird dann entweder direkt in das Erdgasnetz eingespeist oder zuvor in Methan umgewandelt. Der Vorteil: Gas kann sehr einfach und in großen Mengen gespeichert und bei Bedarf wieder in Strom transformiert werden. Oder der Wasserstoff wird direkt für Wasserstoffautos genutzt.
Erdgasnetz als Speicher
Studien haben ergeben, dass es ökonomisch und ökologisch sinnvoll ist, Wasserstoff im Erdgasnetz zu speichern. Denn durch den Ausbau der erneuerbaren Energien wie Wind- und Sonnenkraft steigen die Schwankungen im Stromnetz. Die Folge: Der Speicherbedarf steigt. In Niederösterreich und im Burgenland wird dieser Bedarf bis 2030 auf 2 TWh ansteigen. Hier kann die gut ausgebaute Erdgas-Infrastruktur als Speicher aushelfen.
Pionierarbeit
Von Jänner 2014 bis Ende 2017 war die Pilotanlage „Wind2Hydrogen“ im niederösterreichischen Auersthal in Betrieb. Sie wandelte Strom aus Windkraftanlagen in transportier- und speicherbaren Wasserstoff um. Dafür wurde eigens ein neues Elektrolyseverfahren entwickelt, das auf die wechselnden Stromlasten von einem Windpark sehr schnell reagieren und einen hohen Druck von etwa 165 bar ökonomisch erzeugen kann.