Ziel erreicht: Transporteinschränkungen und Emissionen auf ein Minimum reduziert
Die MessStation Oberkappel der West-Austria-Gasleitung wird durch eine Kompletterneuerung auf den neuesten Stand der Technik gebracht. Durch den Einsatz einer typischen offshore Technologie, konnten einerseits Transporteinschränkungen minimiert und anderseits Methanemissionen durch Ausblasetätikeiten aus der Sektion Arnreit-Oberkappel vermieden werden.
Dies entspricht europäischen Initiativen, wie zum Beispiel Programmen von Marcogaz, dem technischen Verband der europäischen Gasindustrie, Methanemissionen weiterhin zu senken.
Das Projekt-Team von Gas Connect Austria hat sich für diese neue und umweltschonende Lösung entschieden.
Smart Plug einmal anders
Den Begriff Smart Plug verbindet man im Hausgebrauch eher mit intelligenten Steckdosen und Zeitschaltuhren wie sie heutzutage beinahe in jedem Haushalt zu finden sind. Bei der Erneuerung der Messstation Oberkappel kam ein Smart Plug ganz anderer Art erstmalig zum Einsatz.
Im ersten Schritt wurde ein temporäres Messprovisorium mit zwei Messtrecken zwischen den beiden Molchschleuse-Anbindungen errichtet. Anschließend musste die alte Stationsverrohrung vom Pipelinenetz getrennt werden, um die alte Anlage liquidieren zu können. Gleichzeitig sollte aber sowohl der Betrieb der Penta West als auch der WAG Leitung möglichst uneingeschränkt aufrecht bleiben.
Bei einer sorgfältig geplanten Abstellung der Station wurden die Ein- bzw. Ausgangs- Kugelhähne mit vorerst aufgeschweißten Rohrabschlusskappen erneuert. Um den Gastransport der PENTA WEST Leitung zur östlich gelegenen WAG Sektion während der Rohrbauarbeiten unterbrechungsfrei aufrecht zu erhalten, wurde mittels Smart Plug die Verbindung zur Baustelle abgestoppelt.
Der von der norwegischen Firma T.D.Williamson geliefert Smart Plug, wurde über die östliche Molchschleuse exakt mittels Gasvortrieb zwischen dem T-Stück der abgehenden PENTA WEST Leitung und dem T-Stück des Stationseingangs positioniert.
Ferngesteuert wurden am Smart Plug zwei nacheinander angebrachte Dichtungen und mechanische Verriegelungseinrichtungen mittels Hydraulikpumpen an die Rohrinnenwand angepresst. An der Rohraußenwand wurden zur Sicherung Rohrschellen angebracht, damit das Produktenrohr den Gegendruck aufnehmen konnte.
Schlussendlich waren Drücke von 56 bar vor dem Smart Plug, 27 bar zwischen den beiden Dichtungen und 0 bar nach dem Smart Plug vorhanden, sodass, am druckentspannten Rohrende, nach ausreichender Luftventilation, die Rohrbauarbeiten gasfrei umgesetzt werden konnten. Die Drücke am Smart Plug wurden von den norwegischen Technikern durchgehend über Monitore überwacht und aufgezeichnet, sodass die Sicherheit an der Baustelle jederzeit gewahrt wurde.
Eine anschauliche Darstellung finden Sie in diesem Video:
https://www.tdwilliamson.com/resources/videos/smartplugr-pipeline-isolation-system