GCA begrüßt Überarbeitung der TEN-E Verordnung zur Unterstützung der EU-Klimaziele

Die sogenannte TEN-E Verordnung bestimmt die Leitlinien für die transeuropäische Energieinfrastruktur und legt fest, welche Infrastrukturprojekte im gemeinsamen Interesse sind und vorranging von der EU finanziert bzw. beschleunigt durchgeführt werden. Im Zuge der Novellierung soll das Auswahlverfahren für PCIs (Projects of Common Interest) an klimaverträgliche Kriterien geknüpft werden. Gas Connect Austria begrüßt die Überarbeitung der TEN-E Verordnung und hat sich als europäischer Fernleitungsnetzbetreiber im Zuge des Konsultationsverfahrens mit Empfehlungen eingebracht.


Bestehende Gasinfrastruktur nutzen
Ein wesentlicher Punkt ist ein technologieoffenes und neutrales Commitment hinsichtlich der Integration und des Transports von erneuerbaren und kohlenstoffarmen Gasen in der bestehenden Gasinfrastruktur. Mit der Verordnung sollte nicht nur die Umnutzung der Gasinfrastruktur ermöglicht und neue Infrastruktur für den Wasserstoff bereitgestellt werden, sondern auch die bestehende Gasinfrastruktur für Blending und Deblending nachgerüstet werden können. Technologieoffen sollte auch die Erzeugung von Wasserstoff sein. Technologien wie Pyrolyse-Anlagen, welche mit Biogas oder Strom betrieben werden können, sollten ermöglicht werden. Gas Connect Austria empfiehlt auch, die Schwelle von 100 MW Kapazität auf 50 MW zu senken, um Barrieren für die Aufnahme neuer Gase zu vermeiden und die Entwicklung eines entstehenden Marktes zu fördern.

Sektorübergreifende Infrastrukturplanung
Für eine gute Integration des Energiesektors sollten die Kriterien für die Auswahl von PCIs auf Initiativen ausgeweitet werden, die zu den Zielen der Verordnung und zu den umfassenden Klima- und Energieambitionen der EU beitragen, auch ohne direkte physische grenzüberschreitende Verbindung. Da sich Nachhaltigkeitseffekte oft nicht auf eine Region Europas zuordnen lassen, sollten auch die sehr restriktiven Kriterien für die Auswahl der Projekte gelockert werden. So könnten mehr Projekte gefördert werden, die zur Sektorkopplung der Energiesysteme beitragen.
Die TEN-E-Verordnung soll die Energiewende ermöglichen, ohne erhebliche Potenziale ungenutzt zu lassen. Daher sollte der Fokus nicht alleinig auf erneuerbarem Wasserstoff liegen. Im Sinne einer schrittweisen Transformation und eines technologieneutralen Ansatzes sollten andere Wege zur Erzeugung von Wasserstoff, die derzeit kostengünstiger und dennoch treibhausgasreduzierend wirken, nicht ausgeschlossen werden.

Das volle Statement von Gas Connect Austria zur Überarbeitung der TEN-E-Verordnung an die EU-Kommission gibt es hier zu lesen: ec.europa.eu/info/law/better-regulation/have-your-say/initiatives/12382-Trans-European-energy-infrastructure-revision-of-guidelines/F1965583