Projekte erfolgreich umsetzen

Versorgungssicherheit gewährleisten und die grüne Energiezukunft vorbereiten: Dafür setzt Gas Connect Austria viele Projekte um. Wie geht das Unternehmen dabei vor? Das erklärt Peter Jilka von der zuständigen Projektabteilung TO-Projects.

©iStock/FangXiaNuo
Bevor ein Projekt bei Gas Connect Austria umgesetzt wird, stehen umfangreiche Planungsphasen an.

Österreichs Versorgung mit Erdgas absichern: Das ist der gesetzliche Auftrag der Gas Connect Austria. Um diesen zu erfüllen, sind laufend Arbeiten an der Infrastruktur notwendig. So muss die Gasnetzbetreiberin zum Beispiel laufend Leitungen sanieren oder Anlagenteile erneuern. Zusätzlich wird das Gasnetz ausgebaut, damit es auch in Zukunft den Herausforderungen des Energiemarktes gerecht werden und ausreichend Mengen transportieren kann. Und zudem werden zugunsten der Energiewende stetig Maßnahmen gesetzt: Etwa zur Einspeisung von Biogas oder zum künftigen Transport von Wasserstoff. Um solche komplexen Anlagenprojekte zu realisieren, gibt es bei Gas Connect Austria die Abteilung TO (Technology Office) Projects.

Rund 50 laufende Projekte

Fast 50 aktive Projekte setzt die Projektabteilung der Gas Connect Austria aktuell um, sie umfassen unter anderem 38 Baustellen. Dazu gehören etwa die Generalsanierung von Gasstationen und Leitungen, die Errichtung von Gebäuden und Sicherheitssystemen oder die Implementierung neuer EDV- und Steuerungssysteme an verschiedensten Stellen im österreichweiten Gasnetz.

„Das Portfolio unserer Abteilung ist riesig“, erklärt Peter Jilka, Prozess- und Projektmanager in der Abteilung TO-Projects. „Wir stellen mit unseren zertifizierten Projektleiter:innen die professionelle Entwicklung und Realisierung von Anlagenprojekten sicher. Zudem schaffen wir die Voraussetzungen für einen wirtschaftlichen, nachhaltigen Betrieb und den Ausbau der Infrastruktur – gerade im Hinblick auf die grüne Energiezukunft.“

GCA-Anlagenprojekte 2024 

  • 47 aktive Projekte, davon 29 in Ausführung  
  • 38 Baustellen an 26 Standorten  
  • 21 weitere Projekte in Vorbereitung

Zusammenarbeit als Schlüssel

Für die zahlreichen Projektarbeiten bündelt TO-Projects umfassendes Know-how. Besonders innovativ sind die hydraulischen Simulationen des gesamten Leitungsnetzes, welche die Abteilung während der Planungsphase von Projekten vornehmen kann. Solche Berechnungen stellen eine wichtige Entscheidungsgrundlage für Kapazitätserweiterungen, Um- und Ausbauten dar.

Zusätzlich zählen aber auch Tätigkeiten wie die Kalkulation von Projektbudgets, das Engineering inklusive des Entwurfs technischer Pläne oder die Erstellung und Einreichung von Unterlagen für zuständige Behörden zum Leistungsportfolio des 16-köpfigen Teams. Dabei arbeitet es eng mit anderen Abteilungen und Organisationen zusammen und fungiert sozusagen als Drehscheibe: von der Rechtsabteilung über den Einkauf bis zu den Public Relations sind dabei je nach Projekt unterschiedliche Expert:innen an Bord. Bei Infrastrukturprojekten legt das Team besonderen Wert auf die frühzeitige Information und Einbindung von Stakeholder:innen wie Gemeinden und Anrainer:innen. Bei der Zusammenarbeit wird auf offenen Dialog auf gleiche Augenhöhe gesetzt. Ein weiterer Fokus liegt auf Umweltschutz, Artenschutz und der Minimierung von Umweltauswirkungen. Konkrete Maßnahmen wie etwa die Umsiedlung von bestimmten Tierarten oder die Festlegung von Ausgleichsflächen sind wichtige Bestandteile der Planung.

Nachhaltigkeit im Fokus

Nachhaltigkeit ist ein zentrales Thema für Gas Connect Austria. Deshalb werden auch bei Projekten, die der Versorgungssicherheit dienen, grüne Gase stets mitgedacht: So zum Beispiel beim WAG LOOP 1. Dieser ist ein geplanter zusätzlicher, 40 Kilometer langer Leitungsstrang zwischen Oberkappel und Bad Leonfelden in Oberösterreich. Mit der neuen Gasleitung wird einerseits der erhöhte Gastransport von West nach Ost ermöglicht und damit die Versorgungssicherheit Österreichs verbessert – zusätzlich wird damit künftig der Wasserstofftransport auf dieser Route möglich.

Seit 2011 ist Prozess- und Projektmanager Peter Jilka bei Gas Connect Austria tätig.

 

Dies ist nur eines von vielen Beispielen, wie der Wasserstofftransport bei Projekten stets mitgeplant wird. „Auch bei der Erneuerung von Pipelines verwenden wir stets modernste Ersatzteile wie Messgeräte oder Rohrmaterial, damit die Einspeisung des grünen Gases künftig in größerem Ausmaß ermöglicht wird“, so der Projekt- und Prozessmanager. Schritt für Schritt wird das Netz so wasserstofftauglich.

Ein klar definierter Prozess

Wie die Abteilung TO-Projects arbeitet? Mit einer klaren, strukturierten Vorgehensweise. Nach definierten Kriterien wie Dauer, Budget oder der Anzahl beteiligter Organisationen werden Projekte in Großprojekte, Projekte und Kleinprojekte unterteilt. Für Großprojekte gibt es dabei fünf definierte, standardisierte Projektphasen – die ersten drei davon betreffen allein die Planung. Phase 4 bildet die praktische Ausführung und Phase 5 den Abschluss.

Je nach Projektgröße gibt es Unterschiede. Es ist etwas Anderes, ob Gas Connect Austria eine völlig neue Pipeline errichtet oder Messgeräte modernisiert, um künftig den Wasserstoffanteil in Rohren besser bestimmen zu können. Daher bestehen die Planungsphasen bei großen Projekten aus drei Stufen und bei kleinen nur aus einer Stufe, um den Projektmanagementprozess in einer sinnvollen Relation zu halten. So werden etwa für Großprojekte Zeitpläne mit hunderten Elementen erstellt, hingegen reicht für ein Kleinprojekt oft eine Liste mit den wichtigsten Meilensteinen.

Gut geplant ist halb gewonnen

So oder so gilt aber: Gut geplant ist halb gewonnen. Denn mit einer guten Planung will die Abteilung ihr oberstes Ziel erreichen – die Abwicklung aller Projekte ohne einen einzigen Unfall. Und laut Peter Jilka bringt dies weitere Vorteile: „In einer frühen Planungsphase sind Fehler am Papier rasch und günstig zu korrigieren. In einer späten Planungsphase kosten sie bereits das Zehnfache. Werden sie erst bei der Ausführung entdeckt, steigt der finanzielle Aufwand auf das Hundertfache an.“ Dies ist auch deshalb relevant, weil viele Projekte eine lange Vorlaufzeit haben. Für ein großes Bauprojekt kann zum Beispiel allein die Umweltverträglichkeitsprüfung der zuständigen Behörde bis zu zwei Jahre dauern.

Nach der Planung folgt die Ausführung des Projekts, wozu die Bauaktivitäten und die Inbetriebnahme gehören. Damit ist die Arbeit von Peter Jilka und seinen Kolleg:innen aber nicht getan, denn es gibt noch die Abschlussphase: Dazu zählen neben dem technischen und kaufmännischen Abschluss auch die „Lessons Learned“, die Peter Jilka besonders wichtig sind. „Nach Großprojekten nehmen wir uns als Team ein bis zwei Tage Zeit, um zu evaluieren: Was hat gut funktioniert, wo können wir uns verbessern? So sammeln wir wertvolle Erkenntnisse für die Zukunft.“

Denn auch wenn sich das Vorgehen seiner Abteilung bestens bewährt hat: Das Team der Projektabteilung ist stets bestrebt, am Puls der Zeit zu bleiben. Auf diese Art hilft es tatkräftig mit, so dass sich Gas Connect Austria stetig weiterentwickelt.