Dabei erhielten sie Einblicke über die aktuelle Gasversorgung und deren Entwicklungen aber auch wie sich die überregionale Infrastruktur Österreichs auf die Wasserstoffzukunft vorbereitet.
Versorgungssicherheit für Österreich und Europa
Der Standort Baumgarten, im Herzen Europas gelegen, ist ein wichtiger Bestandteil der europäischen Energieinfrastruktur. Hier treffen sich mehrere nationale und internationale Pipeline-Systeme, die Erdgasflüsse aus Förderländern übernehmen und in die europäischen Nachbarländer sowie innerhalb Österreichs weiterverteilen. Die Betreiber der Gasstation, Gas Connect Austria (GCA) und TAG, haben seit dem Start vor über 60 Jahren mit ihrer Expertise in der Energiewirtschaft aus einer Verteilstation für erste Gasimporte eine zentrale Drehscheibe entwickelt, die eine Schlüsselrolle in der sicheren Energieversorgung Mittel-, Süd- und Osteuropas übernommen hat.
Gerade vor dem Hintergrund der aktuellen geopolitischen Entwicklungen ist die Versorgungssicherheit in Europa ein zentrales Thema. Auch wenn sich Österreich von einem Gas-Transitland jetzt stärker zu einem Bestimmungsland für Erdgas entwickelt, kommt ihm dennoch weiterhin eine starke Versorgungsrolle mit Erdgas für das Inland und beim Ausfall von bisherigen Quellen durch internationale Security of supply - Verpflichtungen (SOS) auch für das umliegende Ausland zu.
Stabile Versorgung ist wesentlich – jetzt und in Zukunft
„Das internationale Interesse auch auf diplomatischer Ebene an der Gasstation Baumgarten unterstreicht unsere Bedeutung als Garant stabiler Infrastruktur, die sowohl Österreich als auch seine europäischen Nachbarn zuverlässig mit Energie versorgt,“ sagt Brigitte Straka-Lang, Geschäftsführerin der TAG GmbH.
„Während Erdgas gegenwärtig die dominierende Rolle in der Energieversorgung spielt, arbeiten wir bereits intensiv an der Infrastruktur für eine zukünftige Wasserstoffwirtschaft. Investitionen in die Versorgungssicherheit Österreichs und unserer Nachbarländer sind essenziell – Durch die Möglichkeit, Leitungen auch in umgekehrter Richtung zu betreiben, schaffen wir mehr Diversifizierung. Der Ausbau durch parallele Rohre bildet auch die Grundlage für den künftigen Transport von Wasserstoff,“ erklärt Stefan Wagenhofer, Geschäftsführer Gas Connect Austria.
Zukunftsorientierte Projekte: von der Erdgas- zur Wasserstoffdrehscheibe
Die Betreiber der Gasstation Baumgarten, Gas Connect Austria (GCA) und TAG, engagieren sich auf nationaler und europäischer Ebene für den Ausbau der Wasserstoffinfrastruktur.
Die Station Baumgarten soll in Zukunft eine zentrale Rolle als Wasserstoffdrehscheibe einnehmen. Im Rahmen der europäischen Initiative „SoutH2 Corridor“ wird die Anbindung Österreichs an wesentliche Wasserstoff-Transportrouten entscheidend vorangetrieben. Die GCA und TAG-Projekte decken den österreichischen Teil des SoutH2-Korridors ab und fungieren als zentrale Schnittstellen für den zukünftigen Wasserstofftransport in Mittel-, Süd- und Osteuropa.
GCA und TAG sind aktiver Teil internationaler Konsortien für Umsetzungsszenarien mit der Zukunftsenergie Wasserstoff wie Hydrogen Europe oder der Clean Hydrogen Alliance. Sie waren aktiv an der Entwicklung des European Hydrogen Backbones beteiligt – wo europäische Fernleitungsnetzbetreiber gemeinsam eine Netz der zukünftigen Wasserstoffversorgung unter weitgehender Nutzung bestehender Infrastruktur erarbeiteten. Außerdem arbeiten die Unternehmen aktiv am Aufbau des Europäischen Dachverbands für Betreiber von Wasserstoffnetzen ENNOH (European Network of Network Operators for Hydrogen) mit, um die internationale Zusammenarbeit und den Ausbau einer nachhaltigen Wasserstoffinfrastruktur voranzubringen.
Mit dem Hochlauf des europäischen Wasserstoffmarkts wird Baumgarten seine Rolle weiter ausbauen und als Wasserstoffknoten für Europa fungieren, um den Übergang von fossilen Brennstoffen zu erneuerbaren Energieträgern zu unterstützen.