Energieträger, Speicher, Treibstoff: Aus erneuerbaren Energien gewonnener Wasserstoff gilt nicht umsonst als Gamechanger für die Energiezukunft. Eine Dekarbonisierung der Industrie für den Klimaschutz ist ohne seinen Einsatz nicht möglich. Die Nachfrage durch Österreichs Industrieunternehmen ist hoch, wie die Umfrage der GCA Tochter AGGM im Projekt H2 Readiness zeigt.

Bis 2040: 47 Terrawattstunden Wasserstoff erforderlich

In der Umfrage von AGGM wurden im Frühjahr 2022 die Großabnehmer heimischer Netzbetreiber befragt. Sie schätzten ihren künftigen Bedarf an Methan (Erdgas, Biomethan, synthetisches Methan) sowie Wasserstoff ein. Die Ergebnisse zeigen: Das Interesse der Industrie am Bezug von Wasserstoff ist sehr hoch.

Bis 2030 ergibt sich ein Bedarf von 12 Terrawattstunden (TWh), und bis 2040 von 47 Terrawattstunden (TWh) Wasserstoff. Besonders hoch wird der Bedarf in der Steiermark, in Oberösterreich und dem Großraum Wien eingeschätzt – Regionen mit starkem industriellem Schwerpunkt. Die Umfrage unterstreicht den notwendigen und raschen Aufbau einer heimischen Wasserstoffinfrastruktur.

Fit für Wasserstoff

Wie lässt sich bestehende Infrastruktur einsatzbereit für Wasserstoff machen? Das erforscht GCA im Projekt Fit for Hydrogen. In Tests mit externen Expert:innen wird der komplette Umstieg auf Wasserstoff sowie eine 10-prozentige Beimischung des Energieträgers zum Erdgastransport analysiert. „Für den Durchbruch von Wasserstoff braucht es auch die nötige Instruktur. Als Enabler der Energiezukunft treiben wir innovative Lösungen voran“, so Projektleiter Edwin Kaufmann. Neue Anlagen werden bereits voll wasserstofftauglich errichtet. 2021 hat GCA auch eine 100 Prozent wasserstofftaugliche Leitung zu Testzwecken errichtet errichtet.

Mehr Infos finden Sie hier: Testleitung für Wasserstoff

Nächste Schritte: Wasserstoff-Roadmap und Blendingstrategie

Das Projekt H2 Readiness wurde im Herbst 2020 ins Leben gerufen. In seinem Rahmen wird eine Roadmap für das künftige Wasserstoffnetz sowie eine Blendingstrategie für Österreich entwickelt. Das Wasserstoffnetz soll den Bedarf der Endkunden abdecken sowie die Transporte zu und von den Speichern ermöglichen. Die Ergebnisse der Umfrage dienen dafür als Basis und fließen auch in die langfristige und integrierte Netzplanung der AGGM ein.

Mögliches künftiges Wasserstoffnetz in Österreich

Bei der Entwicklung der Blendingstrategie wird AGGM die Möglichkeiten der Beimischung von Wasserstoff in das Methannetz (CH4-Netz) analysieren. Das Ziel ist, optimale Einspeisepunkte und Elektrolysestandorte zu entwickeln. Sie möchten mehr erfahren? Aktuelle Informationen zum Projektfortschritt und den Meilensteinen finden Sie hier: H2 Readiness.