Wasserstoff als Schlüssel für die Energiewende – Regierungsprogramm legt wichtige Weichen

Die österreichische Bundesregierung hat mit dem Regierungsprogramm "JETZT DAS RICHTIGE TUN: Für Österreich" zentrale Weichen für die Transformation der Energieversorgung gestellt. Die strategische Neuausrichtung der Gasnetzinfrastruktur spielt dabei eine entscheidende Rolle: Der schrittweise Übergang von fossilem Erdgas hin zu erneuerbaren Gasen und Wasserstoff soll aktiv vorangetrieben werden.

Als Gasnetzbetreiber stehen wir vor einer historischen Transformation. Die bestehenden Gasnetze können gezielt für den Transport von grünem Gas und Wasserstoff weiterentwickelt werden. Das Regierungsprogramm bietet dafür wichtige Ansätze, die jetzt rasch und vertiefend ausgestaltet werden müssen.

Gasinfrastruktur nutzen und fit für die Zukunft machen

Im Regierungsprogramms ist die nachhaltige Nutzung und Modernisierung der Gasinfrastruktur vorgesehen:

  • Ein integrierter, länderübergreifender Infrastrukturplan zur effizienten Nutzung der bestehenden Netze
  • Entwicklung von Strategien zur Diversifizierung der Gasversorgung
  • Die rasche Umsetzung des EU-Gas- und Wasserstoff-Binnenmarktpakets
  • Mobilisierung von grünen Gasen durch das Erneuerbare-Gase-Gesetz (EGG), das bis Sommer 2025 verabschiedet werden soll. Ziel ist es, bis 2030 eine Einspeisemenge von 6,5 Terawattstunden pro Jahr an grünen Gasen zu erreichen.

Diese Maßnahmen sind zu begrüßen, um die Gasnetze langfristig als Rückgrat der Energieversorgung zu erhalten und für die Zukunft auszurichten.

Wasserstoff als Schlüssel zur Dekarbonisierung der Industrie

Ein zentraler Baustein der Energiewende ist der Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft. Das Regierungsprogramm setzt hier an und sieht folgende Maßnahmen vor:

  • Schaffung eines klaren rechtlichen und regulatorischen Rahmens für eine Wasserstoffwirtschaft
  • Zertifizierung der Gas Fernleitungsnetzbetreiber für den Transport von Wasserstoff
  • Einrichtung einer Wasserstoff-Behörde zur Beschleunigung von Genehmigungsprozessen
  • Aufbau eines Wasserstoff-Startnetzes mit klaren rechtlichen Rahmenbedingungen
  • Entwicklung einer nationalen Importstrategie für Wasserstoff

Diese Punkte bilden eine solide Grundlage – jetzt kommt es darauf an, die Konzepte rasch zu konkretisieren und umzusetzen.

„H2 Backbone WAG + Penta-West“ als Schlüsselprojekt

Ein essenzielles Infrastrukturprojekt der nationalen Importstrategie ist das „H2 Backbone WAG + Penta-West“. Als Teil des SoutH2 Corridors wird es Wasserstoffquellen in Nordafrika mit Österreich und Deutschland über Italien verbinden. Dieses grenzüberschreitende Netz schafft eine leistungsfähige Wasserstoffinfrastruktur und stärkt die Versorgungssicherheit.

Fazit: Rasche Umsetzung und vertiefende Ausgestaltung erforderlich

Das Regierungsprogramm bietet die richtigen Ansätze, um Wasserstoff als Energieträger der Zukunft zu etablieren und die Gasnetze nachhaltig weiterzuentwickeln. Jetzt kommt es darauf an, diese Maßnahmen rasch mit den notwendigen gesetzlichen und regulatorischen Details zu hinterlegen.

Nur mit einer klaren und verlässlichen Ausgestaltung der Rahmenbedingungen kann die Transformation der Gasinfrastruktur erfolgreich gelingen – für eine sichere, nachhaltige und zukunftsfitte Energieversorgung in Österreich.