Weiterer Schritt in Richtung ENNOH-Gründung

Künftige Wasserstoff-Fernleitungsbetreiber (HTNOs) gehen einen Schritt weiter in Richtung der Gründung einer europäischen Wasserstoff Dachorganisation (ENNOH). Dabei soll eine freiwillige Kooperationsstruktur die Arbeit an den ENNOH-Zielen aufnehmen.

(Brüssel, 11. Dezember 2024) Die künftigen Betreiber von Wasserstoff-Fernleitungsnetzen in der EU haben heute einen wichtigen Schritt zur Stärkung eines europäischen Wasserstofftransportnetzes unternommen: Sie haben sich gemeinsam darauf geeinigt, eine zeitlich begrenzte, freiwillige Zusammenarbeit zu begründen und eine Managementstruktur zu wählen, die die Aktivitäten im Jahr 2025 lenken soll. Diese als Pre-ENNOH bezeichnete Initiative wird die vorbereitenden Arbeiten entwickeln, die für ENNOH (das Europäische Netz der Netzbetreiber für Wasserstoff) erforderlich sind, um die durch das Paket zum Wasserstoff- und dekarbonisierten Gasmarkt zugewiesenen Regulierungsaufgaben in den Jahren 2025 und 2026 zu erfüllen. 

Die künftigen HTNOs werden gemäß der Verordnung (EU) 2024/17892 nach den Entwürfen der gesetzlichen Dokumente arbeiten, die sie ACER und der Europäischen Kommission am 30. August 2024 vorgelegt haben. Eine Managementstruktur wurde ernannt, um die Arbeit in den kommenden Monaten zu steuern. Die Inhalte und Aktivitäten der Vorgängerorganisation werden von der ENNOH übernommen, sobald diese rechtlich etabliert ist. Das erfolgt voraussichtlich im vierten Quartal 2025. 

Die gewählte Führungsstruktur umfasst einen Präsidenten, Vorstandsmitglieder und einen Direktor:

  • Präsident: Christoph von dem Bussche (GASCADE)
  • Direktor: Abel Enríquez
  • Vorstandsmitglieder: Gaetano Mazzitelli (Snam), Nicolas Peugniez (GRTgaz), Szabolcs Ferencz (FGSZ), Sara Kärki (Gasgrid vetyverkot), Agnieszka Ozga (GAZ-SYSTEM), Andra Vlahbei (Transgaz), Arno Büx (Fluxys Hydrogen), Björn Santana Arvidsson (Nordion Energi H2), Detlef Brüggemeyer (Open Grid Europe), Edwina Nyhan (Gas Networks Ireland), Helmie Botter (Gasunie - Hynetwork Services), Luis Ignacio Parada (Enagás Infraestructuras de Hidrógeno), Michal Slabý (NET4GAS), Michael Thomadakis (DESFA), Pedro Furtado (REN Gás) und Rastislav Ňukovič (eustream).

Christoph von dem Bussche, Präsident von Pre-ENNOH, kommentiert: „Pre-ENNOH wird eine wesentliche Rolle bei der Sicherstellung der angemessenen Vorbereitungsarbeiten spielen, damit ENNOH voll durchstarten und die Erwartungen der EU-Verordnung erfüllen kann. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit der Europäischen Kommission, ACER, ENTSO-E, ENTSOG, der EU-DSO-Entität und anderen relevanten Akteuren bei der Durchführung dieser Vorbereitungsarbeiten.“

Im Laufe des folgenden Jahres werden die künftigen HTNOs verschiedene vorbereitende Tätigkeiten im Zusammenhang mit den Ergebnissen entwickeln, die das ENNOH gemäß der EU-Verordnung im Jahr 2025 veröffentlichen muss, wie z. B. das integrierte Modell (Oktober 2025) und den Entwurf einer sektorübergreifenden Methodik für Wasserstoff (Dezember 2025). Sie werden auch an der Gründung und rechtlichen Verankerung von ENNOH arbeiten, das Sekretariat einrichten, die notwendigen Ressourcen beschaffen und die erforderlichen Kapazitäten aufbauen, um den Auftrag von ENNOH effektiv zu erfüllen. 

Herr von dem Bussche fügt ein paar persönliche Worte hinzu: „Die Gestaltung des Wasserstoffausbaus und die wettbewerbsfähige Dekarbonisierung der europäischen Industrie ist eine große Herausforderung für alle Beteiligten. Mit ENNOH werden wir unseren Beitrag zu einer gut vernetzten europäischen Wasserstoffinfrastruktur leisten. Als Präsident freue ich mich auf diese Aufgabe und möchte Pieter van Aartsen ein großes Dankeschön für die erfolgreiche Moderation des ENNOH-Gründungsprozesses aussprechen. Sein Beitrag war von unschätzbarem Wert für alle zukünftigen HTNOs“.

Wer ist ENNOH?

ENNOH, das Europäische Netz der Betreiber von Wasserstoffnetzen, ist die Organisation für die Zusammenarbeit der Betreiber von Wasserstofftransportnetzen in der EU (HTNOs). Die Hauptaufgabe von ENNOH besteht darin, die Entwicklung und das ordnungsgemäße Funktionieren des Binnenmarktes für Wasserstoff und den grenzüberschreitenden Handel zu fördern. ENNOH wird darauf abzielen, ein optimales Management, einen koordinierten Betrieb und eine solide technische Entwicklung des künftigen europäischen Wasserstofftransportnetzes zu gewährleisten.

Gas Connect Austria hat mit Geschäftsführer Harald Stindl und Aleksandar Savic intensiv am Gründungsprozess bzw. den neuen Statuten des ENNOH mitgearbeitet.

Die Arbeit des ENNOH im Bereich der Regulierungs-/Expertenaufgaben und -ergebnisse wird Folgendes umfassen:

  • Ausarbeitung von unionsweiten Zehnjahresnetzentwicklungsplänen (TYNDP) und aller damit verbundenen Entwicklungen.
  • die Entwicklung von Netzkodizes und technischen Empfehlungen zu verschiedenen Themen für einen effizienten und effektiven Markt- und Systembetrieb.
  • die Bereitstellung regelmäßiger Informationen, die Bereitstellung gemeinsamer operativer Instrumente und die Gewährleistung der regionalen Zusammenarbeit, wie im Wasserstoff- und dekarbonisierten Gasmarktpaket gefordert.

In einer Übergangsphase wird die Pre-ENNOH die notwendigen Vorbereitungsarbeiten der ENNOH übernehmen.