inGRID: Digitale Einspeisekarte für grüne Gase

Wo lassen sich grüne Gase wie Biomethan oder Wasserstoff ins österreichische Gasnetz einspeisen? Die Antwort bietet die neue digitale Einspeisekarte inGRID auf aggm.at – ein wichtiger Schritt in die grüne Energiezukunft!

©AGGM/inGRID

33 Terrawattstunden (TWh) Biomethan aus Biogas und Holzgas sowie 25 TWh grüner Wasserstoff: Diese Mengen an grünen Gasen könnten in Österreich bis 2040 produziert werden. Die Herausforderung für Netzbetreiber ist, die neuen Gase in das bestehende Gasnetz zu integrieren. Dafür findet sich seit September 2023 ein hilfreiches Tool auf der Website unserer Tochter AGGM – inGRID (Injecting green Gas into the Grid). Die digitale Karte des Gasnetzes bietet eine Übersicht über optimale Einspeisepunkte für erneuerbare Gase – aktuell ist das wegweisende Projekt einzigartig in Europa.

Die Anlagenplanung wird deutlich erleichtert

So ist inGRID aufgebaut: Die digitale Netzkarte ist in Eignungszonen für die Einspeisung grüner Gase eingeteilt. Dazu wurden fünf Effizienzklassen definiert. Im günstigsten Fall ist eine Einspeisung ins bestehende Gasnetz mit „bester Effizienz“ (Klasse A) und im ungünstigsten Fall nur „bedingt“ (Klasse E) möglich. Angezeigt wird außerdem, ob sich ein Standort innerhalb der drei beziehungsweise zehn Kilometer Distanz zum Gasnetz befindet, um unter die begünstigten Netzanschlussbedingungen des Gaswirtschaftsgesetzes (GWG) zu fallen.

Auch die Verfügbarkeit von Ressourcen zur Biomethanerzeugung wird auf der Karte abgebildet: Mit nur einem Klick kann das regionale Potenzial an feuchter und fester Biomasse angezeigt werden. Dadurch sind mögliche Standorte für neue Biomethananlagen sowie günstige Einspeisepunkte ins Gasnetz erstmals auf einen Blick sichtbar. Somit bietet inGRID eine zuverlässige Grundlage, um Erzeugern, Planern und Netzbetreibern die Anlagenplanung zu erleichtern. Gleichzeitig können bestehende, noch nicht angeschlossene Anlagen angezeigt und Einspeisemöglichkeiten überprüft werden.

Die Energiezukunft mit grünen Gasen vorantreiben

In inGRID wurde auch das zukünftige Wasserstoffnetz aus der H2-Roadmap für Österreich integriert. So lässt sich abrufen, wo und zu welchen geplanten Zeitpunkten von 2026 bis 2050 in Österreich voraussichtlich Wasserstoffleitungen verfügbar sein werden. Effizienzklassen sind bei der reinen Wasserstoffeinspeisung aktuell noch nicht implementiert. Dafür zeigt inGRID aber schon jetzt jene Umspannwerke an, die als Elektrolysestandort geeignet sind.

Zur Erstellung von inGRID arbeiteten führende Expert:innen aus der Energiebranche, von Netzbetreibern und Technologieunternehmen zusammen – darunter auch von Gas Connect Austria. Sie treiben die Optimierung und Verfeinerung der digitalen Karte weiter voran. So sollen künftig etwa Potenziale für Strom aus Windkraft, Photovoltaik und Wasserkraft ebenso abrufbar gemacht werden. Durch all diese Möglichkeiten kann das wegweisende Projekt dazu beitragen, die Energiewende zu beschleunigen und CO2-Emissionen deutlich zu senken.

Alles über die neue digitale Einspeisekarte der AGGM inGRID finden Sie hier.