Der Bericht analysiert die Einspeiseniveaus und potenzielle Entwicklungen von Nachfrage, Angebot und Exporten zwischen dem 1. April und dem 30. September 2024. Dabei wurden verschiedene Faktoren berücksichtigt, darunter minimierte russische Gasimporte und potenzielle Störungen in der Pipelineversorgung aus Russland und verschiedene LNG-Versorgungspotenziale. Neu ist die Integration des saisonalen Flexibilitätspotenzials der ukrainischen Speicher in das Modell.
Einige der wichtigsten Ergebnisse des Berichts sind:
- Die Gasvorräte der EU zu Beginn des Zeitraums liegen aufgrund des geringeren Gasverbrauchs mit 59 % bzw. 663 TWh über dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre.
- Neue Gasinfrastrukturprojekte, insbesondere LNG-Terminals, tragen zur Erhöhung der Energieversorgungssicherheit in der EU bei, könnten jedoch unter bestimmten Umständen zu Lieferengpässen führen.
- Durch die Einlagerung zusätzlicher Volumina in ukrainischen Speichern könnte zusätzliche Flexibilität bei der Speicherung erreicht werden.
- Die Bewertung zeigt die Unabhängigkeit des EU-Gassystems von der russischen Pipelineversorgung, insbesondere unter Berücksichtigung bestimmter Maßnahmen zur Nachfragereduzierung.
Zusätzlich enthält der Bericht eine Analyse für den Winter 2024/25, die darauf hinweist, dass ausgehend von einem Vorratsniveau von 59 % am 1. April 2024, die vorhandenen Speicher- und Importkapazitäten voraussichtlich ausreichen, um die Nachfrage zu decken und den Gasvorrat bis zum Ende des Winters aufrechtzuerhalten.
Diese Bewertungen stellen jedoch keine Prognose zur Gasversorgung dar, da sie von zahlreichen Faktoren beeinflusst werden, darunter politische Entscheidungen und Marktbedingungen.
Für die Versorgung im Sommer 2023 zeigt der Rückblick einen Rückgang der Gesamtnachfrage um 3 % gegenüber dem Vorjahr und um 15 % gegenüber dem Fünfjahresdurchschnitt in der EU sowie eine Verringerung des Anteils von Pipelinegaslieferungen aus Russland. LNG spielte eine größere Rolle und trug zur Füllung der Speicher während der Sommerperiode bei. Insgesamt ging die Summe aller Importe nach Europa zusammen mit der heimischen Produktion um etwa 16 % zurück.
ENTSOGs Bericht bietet einen wertvollen Einblick in die aktuelle Situation und die Herausforderungen der Gasversorgung in Europa und unterstreicht die Bedeutung von Diversifizierung und Flexibilität in der Energieinfrastruktur.