Leise, günstiger, umweltfreundlich: Flüssiges Gas
Im LKW-Schwerverkehr könnte verflüssigtes Biogas – sogenanntes Bio-LNG – eine umweltfreundliche Antriebsmöglichkeit werden. Denn damit würden die CO2-Emissionen um bis zu 90% geringer ausfallen. Die Stickstoffoxid-Werte könnte um bis zu 80% reduziert und der Schwefeldioxid-Ausstoß zur Gänze (100%) eliminiert werden. Doch nicht nur die Luft könnte sich mit (Bio)-Gas verbessern: Derzeit sind die Preise für LNG an der Tankstelle gegenüber Diesel viel niedriger. Zudem gäbe es weniger Lärm, da der LNG-Antrieb leiser ist. Diese Vorteile gelten nicht nur bei LKWs im Schwerverkehr, sondern wären auch im Schiffsverkehr denkbar.
Dort wo Gasverflüssigungsanlagen nicht direkt in unmittelbarer Nähe verfügbar sind, könnten kleinere Verflüssigungsanlagen – sogenannte Small-Scale LNG – mit Treibstoff versorgen. Derzeit wird gerade die technische und wirtschaftliche Machbarkeit einer solchen Small-Scale-Verflüssigungsanlage überprüft, die direkt an das österreichische Fernleitungssystem angebunden wäre. Diese Anlage könnte verflüssigtes (Bio)-Gas für bis zu 25 Tankstellen oder 1.600 LKW-Betankungen pro Jahr bereitstellen.
Potenzial mit Forschung ausschöpfen
in zweiter großer Bereich, in dem Grüne Gase erfolgreich mitmischen können, ist der Raumwärmesektor. Gas ist eine zentrale Komponente der Energieversorgung Österreichs und kann sowohl für die Warmwasseraufbereitung als auch zur Kälte- und Stromerzeugung dienen. Rund ein Viertel aller privaten Haushalte werden mit Gas beheizt. Gas ist als Energieträger in Teilen des Raumwärmemarktes nicht substituierbar, doch auch das Heizen könnte durch den Einsatz Grüner Gase nachhaltiger werden und so zur Reduktion der Treibhausgase beitragen. Laut ÖVGW sind gängige Gasgeräte in Österreichs Haushalten „Green-gas-ready“, das heißt sie funktionieren auch mit Biogas oder dem Gas beigefügtem Wasserstoff einwandfrei. Ebenso wird die Erhöhung des möglichen Wasserstoffanteils von derzeit 4% auf 10% im Rahmen der Forschungsinitiative „Greening the Gas“ untersucht. Um das Potential von Grünen Gasen und Wasserstoff für den Verkehrs- und Wärmebereich voll auszuschöpfen, fordert Gas Connect Austria mehr Möglichkeiten zur Forschung und Entwicklung neuer Technologien.