Geplantes Raumwärmegesetz bremst Grüne Gas-Entwicklung

Derzeit verhandeln das Umweltministerium und die Bundesländer über das Erneuerbaren Wärme Gesetz (EWG), das unter anderem auch einen stufenweisen Ausstieg aus fossilen Brennstoffen zur Beheizung von Gebäuden vorsieht. Anlagen, die für den Betrieb mit flüssigen fossilen Brennstoffen oder mit fossilem Flüssiggas geeignet sind oder die mit festen fossilen oder gasförmigen Brennstoffen betrieben werden können, sollen zunächst im Neubau untersagt und dann im Bestand stufenweise stillgelegt werden. Selbstverständlich besteht die Notwendigkeit den CO2 Ausstoß in allen Bereichen zu reduzieren, so auch im Raumwärmebereich, dennoch sehen wir – wie auch andere Branchenvertreter:innen - ein voreiliges generelles Gasheizungsverbot äußerst kritisch. Umso mehr, als die langfristige (gemeint 2040) Energieaufbringung in Österreich ungeklärt ist.

Keine Chance für Grünes Gas

Ein komplettes Gasheizungsverbot würde  bestehende Anlagen sogar dann betreffen, wenn diese mit Grünem Gas betrieben werden. Darüber hinaus wären auch gewerbliche Gasanwendungen zur Wärmeversorgung von Gebäuden von dem geplanten Aus betroffen

Am Brennstoff ansetzen, nicht an den Anlagen

Aus Sicht von Gas Connect Austria sollte nicht an den Anlagen angesetzt werden, sondern am Brennstoff. Der Umstieg von Erdgas auf Grüne Gase wie Biomethan sollte als gleichwertige Alternative im Erneuerbaren Wärme Gesetz anerkannt werden. Auch sollten Unterschiede zwischen ländlichen und städtischen Räumen beachtet werden – der Umstieg birgt unterschiedliche Herausforderungen. Eine erst vor kurzem von der ÖVGW durchgeführte Meinungsumfrage bei Gasheizungskunden ergab, dass die Menschen von einem möglichen Gasheizungsverbot wenig halten bzw. haben sich über 70% generell gegen Verbote von Heizsystemen ausgesprochen. Mehr dazu finden Sie hier.

Auch sollten Gewerbe- und Industrieanschlüsse von dieser Stilllegung nicht betroffen sein, denn wenn für die Prozesstechnik bereits ein Gasanschluss besteht, wäre es wesentlich effizienter, diesen auch für die Raumwärme zu nutzen, statt ein weiteres System einzubauen.

Technologieoffenheit statt Verbote

Grünes Gas ist ein wichtiger Bestandteil der Energiewende. Damit es sein Potential entfalten kann, muss es als gleichwertige Alternative zu anderen Erneuerbaren Energien anerkannt werden und entsprechende Anreize geschaffen werden. Im Sinne der Versorgungssicherheit sind Verbote von Heizsystemen ohne konkrete Lösungen wie die entstehende Energielücke geschlossen wird, fahrlässig.