GCA Stellungnahme: H2-Hochlauf braucht bewährte Strukturen

Gas Connect Austria (GCA) hat sich umfassend zum Diskussionspapier der E-Control „Eckpunkte Wasserstoff-Ziel-Marktmodell“ geäußert und zentrale Empfehlungen für den Markthochlauf eines österreichischen Wasserstoffmarktes formuliert. Die Stellungnahme zielt auf ein praxistaugliches, investitionsfreundliches und kostenbewusstes Marktmodell ab, das sich an etablierten Prozessen des Erdgasmarkts orientiert.

Fokus auf Realisierbarkeit und Investitionssicherheit

GCA begrüßt die regulatorische Weiterentwicklung in Richtung Wasserstoff, betont jedoch die Notwendigkeit, auf vorhandene institutionelle und technische Strukturen aufzubauen. Der Aufbau eines parallelen, völlig neuen Systems würde unnötige Risiken und Mehrkosten verursachen. Der Wasserstoffmarkt soll nicht isoliert betrachtet, sondern unter Berücksichtigung der bestehenden Energieinfrastruktur und der sich daraus ergebenden Synergien aufgebaut werden.

Zentrale Vorschläge der Stellungnahme im Überblick:

  • Nutzung etablierter Gasmarkt-Strukturen: Rollen, Prozesse und Systeme des Erdgasmarktes sollen mit Augenmaß auf Wasserstoff übertragen werden – besonders in den Bereichen Bilanzierung, Netzzugang und Nominierung.
  • Finanzierungsmodell mit staatlicher Absicherung: Für den Aufbau des Startnetzes schlägt GCA ein „H2-Hochlaufkonto“ vor – ein temporäres Instrument mit staatlicher Garantie, das Netzbetreibern Investitionssicherheit gibt und zudem haushaltsschonend ist.
  • Einfache Zugangsregelungen zu Beginn: In der Startphase sollen Kapazitäten nach dem bewährten „First-Come-First-Served“-Prinzip vergeben werden – ohne komplexe Auktionssysteme.
  • Technische und rechtliche Klarheit: Begriffe wie „H2-Cluster“ oder „H2-Marktgebiet“ müssen eindeutig definiert werden, damit die Planungssicherheit für Betreiber und Investoren gewährleistet ist.
  • Pragmatische Daten- und Transparenzanforderungen: GCA spricht sich für einheitliche Datenformate aus, warnt aber vor zu frühem Aufbau zentraler IT-Infrastrukturen, die später nicht mehr benötigt werden.

Klares Ziel: Ein stabiler, wachstumsfähiger Wasserstoffmarkt

Die Vorschläge von GCA setzen auf Effizienz, Planbarkeit und einen schrittweisen Hochlauf mit Augenmaß. Durch die gezielte Integration von Wasserstoff in bestehende Systeme kann Österreich einen stabilen und wettbewerbsfähigen Wasserstoffmarkt etablieren – im Interesse von Versorgungssicherheit, Klimazielen und Standortattraktivität.

Die gesamte Stellungnahme finden Sie hier.