Gas Connect Austria beschäftigt sich schon seit Jahren mit den Transportmöglichkeiten von Wasserstoff, da er als wichtiger Energieträger der Zukunft gilt. Erstmals wurde jetzt eine Gasleitung mit Prädikat „100% wasserstofftauglich“ errichtet und dabei wertvolles Know-How aufgebaut. Die neue Testleitung ist 4,2 km lang und hat einen Durchmesser von 200 mm. Sie verläuft von Aderklaa bis Deutsch Wagram und versorgt über die Abnahmestellen der Netz Niederösterreich Deutsch Wagram, Helmahof und das Asphaltwerk Markgraf Neusiedl mit Gas.
Theorie und Praxis
Ein Projekt-Team der GCA nutzte den notwendigen Komplettaustausch der alten Leitung, um zu untersuchen, was es alles für eine 100% H2-fitte Leitung braucht. Es galt die Theorie aus den Studien in die Praxis umzusetzen und dabei gab es einige Aha-Momente. Da Wasserstoff sich stark von Erdgas unterscheidet, war die Beschaffung des passenden Materials von besonderer Bedeutung. So eignet sich etwa für den H2-Transport ein etwas weicherer Stahl besser, damit es zu keiner Versprödung kommt. Entsprechend musste auch das Verschweißen der Rohre angepasst werden.
Wasserstoffanteil im Gasnetz schon heute möglich
Das Projekt lieferte wichtige Erkenntnisse, die in den Aufbau eines möglichen zukünftigen H2-Netzes einfließen können. Die fertige Leitung wurde nach ca. dreimonatiger Bauzeit bereits Mit-te Oktober wieder in das Netz eingebunden. Schon heute kann im bestehenden Leitungssystem 4% Wasserstoff transportiert werden, eine enorme Menge die in Österreich bis 2030 noch nicht erzeugt werden kann. Dieser Wert steigert sich in den nächsten Jahren vermutlich auf 15 - 20%. Bis tatsächlich 100% Wasserstoff durch das Netz fließt, wird es noch länger dauern. Die GCA bleibt aber jedenfalls weiter dran und will gerüstet sein, wenn es soweit ist.