2021 steht die Energiewirtschaft vor einer Erneuerbaren-Ausbau-Gesetzes zur Diskussion, die Forderungen des Klimavolksbegehrens und das für die zukünftige Energieversorgung wichtige Gaspaket.
In den letzten Jahren gab es viele Bestrebungen in Richtung verstärkter „grüner“ Energie-Erzeugung in den jeweiligen Segmenten. Doch es braucht übergreifende Maßnahmen für den gesamten Energiesektor, um bis 2030 die angepeilten Klimaziele zu erreichen. Als unterirdischer Logistiker gewaltiger Energiemengen stellt Gas Connect Austria aus seiner Sicht die wichtigsten Möglichkeiten zur Dekarbonisierung des Gasnetzes vor. Die Pläne der Gaswirtschaft sind dabei alles andere als Selbstzweck oder Träumerei - wie aktuell in einem Gastkommentar im Standard behauptet wurde - sondern der anvisierte, positive Beitrag zu Energiewende ist sehr konkret. Es braucht eben mehr als eine reine Stromwende, sondern auch eine Wärmewende und grenzüberschreitendes Denken der Verantwortlichen. Lesen Sie, welche Maßnahmen es aus Sicht der Gaswirtschaft braucht und wo die Politik gefordert ist.
„Neues entwickeln, Bestehendes adaptieren“ – so kann unsere Devise für die Energiewende zusammengefasst werden. Damit Gasnetzbetreiber wie wir zur Erreichung der Klimaziele beitragen können, brauchen wir das Zugeständnis auch Tüfteln zu dürfen und finanzielle Unterstützung bei „Sandbox-Projekten“. Wir wissen etwa, dass Biogas und Wasserstoff in unseren Leitungen fließen können, sind aber international beim Ausloten bis zu welchem Anteil gemischt werden kann. Außerdem könnten wir mit unserem Wissen zum Aufbau eines Wasserstoffnetzes beitragen und die verschiedenen Energieerzeuger mit Power-to-Gas vernetzen, worin ein weiteres Optimierungspotenzial besteht.
Der Verkehr ist nach wie vor eines der größten Sorgenkinder bei den Umweltzielen und bietet gleichzeitig das größte Potenzial zur Dekarbonisierung. Und auch im Wärmebereich ist noch deutlich mehr drinnen. Im LKW-Schwerverkehr ist (Bio-)Gas eine umweltfreundliche Antriebsmöglichkeit und könnte die CO2-Emmissionen auf der Straße um bis zu 90% reduzieren. Gas ist im Raumwärmemarkt kaum kostengünstig substituierbar, aber bestehende Prozesse können durch die Verwendung „grüner“ Gase erneuerbar werden. Daher fordern wir mehr Möglichkeiten zur Forschung und Entwicklung von neuen Technologien für „Greening the Gas“.
Gas Connect Austria setzt sich intensiv mit der Energieversorgung der Zukunft auseinander. Damit die Gasinfrastruktur umfassend zu den Klimazielen beitragen kann, braucht es die richtigen Rahmenbedingungen. Der Beitrag der Gaswirtschaft ist jedenfalls wesentlich, denn zur Erreichung der Klimaziele braucht es beides: erneuerbaren Strom und grünes Gas. Und: die Energiewende braucht für Österreich auch ganz konkret Gas-Importe, denn es ist nicht genug „Ökoenergie“ für alle da.
Energiewende braucht grünes Gas – Kommentar aus der Branche
Derzeit wird rund um die Einspeisung von Biogas ins Gasnetz kräftig diskutiert – das bestehende, überregionale Gasnetz, wie es Gas Connect Austria betreibt, als wesentlicher Partner für die Energiewende ist dabei alles andere als eine Träumerei. Um die Potenziale zu heben, braucht es jedoch entsprechende Rahmenbedingungen - lesen Sie dazu auch den interessanten Kommentar von Michael Mock, Geschäftsführer des Fachverbands Gas Wärme: